... mein Vater (1927-2012):
... bei spärlicher Beleuchtung:
„Hier ist es ja dunkel wie im Bären-A....!“
... um den Grund seines Handelns ins
rechte Licht zu rücken:
„Das ist keine Ausrede, sondern die Begründung.“
... meine Mutter (1925-2007):
... wenn ihr etwas unaufgeräumt
erschien:
„Hier sieht’s ja aus wie Sodom und Mallorca!“
... oder in verschärfter Form:
„Hier sieht’s ja aus wie Soda und Mallorca!“
... um ihr Informationsbedürfnis zu
begründen:
„Das ist keine Neugier, sondern Interesse am Mitmenschen.“
... als Genesungswunsch:
„Bessere Dich!“
... als Ratschlag, etwas nicht so
wichtig zu nehmen:
„Einfach nicht ignorieren!“
... wenn Gäste länger bleiben wollten,
als ihr lieb war:
„Komm wir gehen ins Bett, unsere Gäste sind auch müde!“
... über das Altern:
„Und schlägt der A... auch Falten, wir bleiben doch die Alten.“
... etwas weniger drastisch von Wilhelm Hauff ( 1802 - 1827):
"Ach, wie bald schwindet Schönheit und Gestalt!"
... über Arbeiter und deren „Aufpasser“:
„Wo ein Schaff ist, ist auch ein Guck.“
... wenn es unvermeidbar war, etwas
Unliebsames zu tun:
„Da steht der ‚eiserne Muss’ dahinter.“ (Quelle: Frau P. in Nebra, wo
meine Mutter ihre erste Neulehrer-Stelle hatte und als „möbliertes
Fräulein“ einquartiert war.)
... zu polternden Geräuschen:
„Da hat wohl jemand seine Gehirnprothese verloren.“
... wenn sie gegen etwas eine Abneigung
hatte:
"Dagegen bin ich algerisch."
... wenn sie über ein unerfreuliches
Ereignis berichten musste:
„Große Sch... über Deutschland herein gebrochen.“
... wenn jemand anderes „Sch...“ sagte:
“Welch hartes Wort zu solch einer weichen Sache!“
... wenn der entscheidende Moment
bevorstand:
"Jetzt kommt der Moment, wo Rieke Wasser lässt."
... um sich bei Gastgebern zu bedanken:
"Vielen Dank für Speis' und Trank, für Heizung und Beleuchtung!"
... über und kleinere handwerkliche
Fehlleistungen:
Schief ist englisch. Und englisch ist modern.
.... meine Eltern, um
beim Skatspielen darauf hinzuweisen, dass eine einmal ausgespielte
Karte nicht wieder zurückgenommen werden darf:
„Quod lumen lux!“ (frei vom „Lateinischen“ zurückübersetzt: „Was
licht, licht!“)
.... ich selbst
über mein Essverhalten:
„5 große Mahlzeiten sind besser als 3 kleine, sagen die Ärzte.“
auf Grund meiner langjährigen Lebenserfahrung:
"Das Leben ist kein Pony-Konzert!"
zu einem früheren, wenig beliebten Chef, wenn er meinte, dass Klappern
zum Handwerk gehöre:
"Man sollte nur darauf achten, dass das Klappern nicht durch
Schaumschlagen entsteht."
.... unser Großvater (1903-1978):
... über sein Wissen über die Tierwelt:
„Ich kenne nur einen Vogel. Und das ist das Schwein. Das erkenne ich
am geringelten Schwanz.“
... zu laut gähnenden Mitmenschen:
„Dich bringen wir in den Zoo, dann kriegen wir Frei-Billjetter!“
Für diejenigen, die heutzutage nur etwas mit dem Begriff „Ticket“
anfangen können: „Billjett“ = billet,
französisch für Eintrittskarte, Fahrkarte, usw.
... zu seiner Frau, unserer Großmutter,
wenn das Essen nicht so ganz nach seinem Geschmack war:
„Was hast Du denn da für einen Frumms gekocht!“
s.a. Kleines
Wörterbuch Hallesch - Deutsch
... wenn ihm jemand etwas sagen wollte:
„Du kannst mir ’was erzählen, zu sagen hast Du mir nichts!“
... über einen oder zu einem nicht
besonders Arbeitseifrigen:
„Der hat die Arbeit nicht erfunden.“
... oder: „Manch einer kann sich mit ’n bisschen Arbeit lange behelfen.“
... oder: „Du musst Dich beeilen, wenn Du weißt, dass Du ein bisschen langsam bist.“
... oder: "Das sind mir die Richtigen, die beim Essen schwitzen und beim Arbeiten frieren."
... über seinen Wunsch zu den
Arbeitsbedingungen:
"Ich würde gerne das Essen im Stehen einnehmen, wenn ich nur beim
Arbeiten liegen könnte."
„Heute ist es aber wieder kalt, Ihr Hanaken.“
Gemeint war wohl ein tschechischer Volksstamm:
Brockhaus
Conversations-Lexikon, 1809
Hanaken,
haltet Euch! im "Spiegel" 43/1950
... umgekehrt bei eher tropischen
Temperaturen:
„Wer heute friert, ist selber schuld.“
... bei gesundheitlichen Problemen in
der Bauchgegend, insbesondere im Bereich um den Nabel herum:
„Mir ist etwas lächerlich um die Rosette.“
... über gesundheitliche Probleme im
Allgemeinen:
„Die beste Krankheit taugt nichts.“
... über ein Loch im Strumpf:
„Ein tüchtiger Mensch kommt überall durch.“
... über die Lernfähigkeit im Alter:
„Man wird alt wie ’ne Kuh und lernt immer noch dazu.“
... meine Tante R. im zarten
Kindheitsalter zu „garstigen“ Mitmenschen:
„Kriegst gleich fest den A... voll! Da weinste aber.“
... meine Schwiegermutter (1925-2016):
... über allzu jugendlich aufgemachte
Seniorinnen:
„Von hinne Lyzeum, von vorne Museum.“
... über „hochhackige“ Damen mit
Gehproblemen:
„Köllerdaaler Plattfieß, aber Parisser Schick-Schühcher.“
... über Möchtegerne:
„Mid de große Hunde pinkle geh’n wolle, awwer mid de kleene ’s Been
nid hoch krien.“
... unsere (sehr geschätzte) erste
Vermieterin in SB und Freundin meiner Eltern als Aufforderung,
konsequent zu sein:
„Wer ‚A’ sagen kann, muss auch ‚rschloch’ sagen können.“
... mein (ebenso sehr geschätzter)
Mathelehrer an der Obri
zu den üblichen Bezeichnungen der Achsen im orthogonalen
Koordinatensystem: "üpps und icksilon" und
über "künstliche" Intelligenz: "Wir stellen uns jetzt mal so dumm, wie
wir sind."
Es gilt jedoch hierbei das Zitat von
Kurt Tucholsky (1890 - 1935):
"Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen
kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger."
... mein leider viel zu früh
verstorbener Freund Hubert S., wenn man mit oder ohne fremde
Hilfe endlich die Phase der Falschbedienung abschließen konnte:
"Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's!"
... Bertolt Brecht (1898 - 1956)
"Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße
angenommen hat."
... Gerhart Hauptmann (1862 -
1946)
"Verallgemeinerungen sind Lügen."
Ansonsten wäre z.B. das Rauchen von Unmengen von Menthol-Zigaretten
Garantie dafür, genauso lange zu leben der frühere Bundeskanzler
Helmut Schmidt.
... Karl Valentin (1882-1948),
mein Lieblingshumorist:
"Mögen hätt' ich schon wollen, aber dürfen hab' ich mich nicht
getraut."
"Die Zukunft war früher auch besser!"
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen."
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit."
"Sicher ist, daß nix sicher is, drum bin i vorsichtshalber
mißtrauisch:"
"Ich kenne keine Furcht, es sei denn, ich bekäme Angst."
... Anton
Hofreiter über typische Charaktereigenschaften von
Politikern:
verbale Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhaltensstarre
... Ewald
Blum, alias Elfriede
Grimmelwiedisch
"In Dubio Prosecco"
... Aristophanes, griechischer
Dichter (um 445-385 v. Chr.):
"Regieren ist keine Sache für Leute von Charakter und Erziehung."
... Mark Twain (1835 - 1910):
"Gott hat den Menschen erschaffen, weil er vom Affen enttäuscht war.
Danach hat er auf weitere Experimente verzichtet."
... Karl Lagerfeld, Modeschöpfer
(1933-2019):
"Jogginghosen sind das Zeichen einer Niederlage. Man hat die Kontrolle
über sein Leben verloren und dann geht man eben in Jogginghosen auf
die Straße."
... Søren Kierkegaard (1813-1855)
über die Tatsache, dass man hinterher immer schlauer ist:
"Verstehen kann man das Leben rückwärts; leben muss man es aber
vorwärts."
... Prominente über in
bestimmten Situationen angezeigte Schweigemomente:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten. Dieter Nuhr,
früher als man ihm noch zusehen und zuhören konnte
Oder, etwas vornehmer ausgedrückt:
Nach der Kunst der Rede ist die Kunst des Schweigens die größte Kunst
der Welt. Jean Baptiste Henri Lacordaire
... ein Unbekannter:
" Ein guter Trunk aus Gerst' und Hopfen
das ist ein wahrer Wundertropfen."
... die Kabarettistin Anne Vogd
über das Motto mancher Handwerker/innen:
"Schaum und Silikon
ersetzen Präzision."
Und noch ein schöner Text für einen
Urlaubsgruß:
Diese Karte soll beweisen:
Ich befinde mich auf Reisen.
Es geht mir gut.
Ich reise gerne
und grüße herzlich aus der Ferne.