Unterwegs ins Internet

Stand: Sept 2009

Es soll ja Leute geben, die sogar im Urlaub nicht auf einen Internet-Zugang verzichten wollen – Leute wie ich halt. Manchmal ist es ganz nützlich, wenn man sich über die Wetteraussichten, die Öffnungszeiten von Museen oder den Pegelstand seines Bankkontos informieren kann, manchmal ist man aber auch einfach nur neugierig und möchte seine E-Mails abfragen.

In vielen Hotels gibt es mittlerweile öffentliche Internet-Terminals, so dass man nicht einmal einen Schlepptop mitnehmen muss. Und wenn das Hotel in dieser Beziehung nicht so gut ausgestattet ist oder Wucherpreise für die Internet-Nutzung verlangt, kann man immer noch in ein Internet-Café gehen.

Hat man seine eigene Kiste dabei und ist diese mit einem WLAN-Modul ausgestattet, bietet sich die Nutzung von sogenannten WLAN-Hot Spots an. Als dritte Möglichkeit gibt es dann noch den Zugang über Mobilfunk, vorzugsweise über UMTS.

WLAN-Hot Spots

Bei den WLAN-Hot Spots handelt es sich um kleine Sendeanlagen, die in einem Umkreis von einigen Metern die Einwahl ins Internet ermöglichen. Mach einer hat ja selbst zu Hause ein kleines WLAN-Netz aufgebaut ( – und hoffentlich gut geschützt!). HotSpots findet man in Hotels, Restaurants (ich bin mal großzügig, und zähle McD auch dazu), Flughäfen, großen Bahnhöfen, usw. Mittlerweile gibt es in Deutschland über 10.000 öffentliche WLANs, die meisten davon betreibt die Deutsche Telekom.

Die Nutzung der Hot Spots ist meist kostenpflichtig. In besseren Hotels oder Ferienwohnungen muss man keine Gebühr bezahlen, d.h., die WLAN-Nutzung ist in den Übernachtungs– bzw. Mietpreis bereits eingerechnet.

Wenn nicht umsonst, kostet die Hot-Spot-Nutzung im günstigsten Fall zwischen 0,12 EUR pro Minute oder ca. 5 EUR pro Monat „flat“, je nach Anbieter und Tarifmodell. Ich selbst bin Wenignutzer und habe mich für den T-Com-Tarif „HotSpot by Call“ (0,12 EUR pro Minute) entschieden.

Mobilfunk-Zugang über UMTS/GSM

Der Internet-Zugang funktioniert wie beim WLAN auch über Funk und zwar über die „normalen“ Mobilfunk-Netze. Es werden anstelle von digitalisierten Telefongesprächen hier eben Internet-Datenpakete übertragen. Dadurch, dass in Deutschland die Mobilfunknetze gut ausgebaut sind, gibt es im Gegensatz zu den WLAN-Funknetzen nur noch wenige weiße Flecken auf der Landkarte. Mit der neueren UMTS-Norm kann man recht hohe Übertragungsgeschwindigkeiten erreichen, vergleichbar mit DSL über das Festnetz. Erst wenn kein UMTS verfügbar ist, wird auf das langsamere GSM-Netz zurückgegriffen.

Viele Handys, insbesondere alle sogenannten „Smartphones“ sind hard- und softwaremäßig für den Internetzugang gerüstet. Will man seinen Laptop nutzen, braucht man eine spezielle Zusatz-Hardware, denn in neuere Geräte sind zwar meist WLAN-Module eingebaut, aber keine Mobilfunkteile.

Als Hardware kann man auch ein geeignetes Mobilfunktelefon verwenden. Voraussetzungen dafür sind entweder USB-Anschluss oder Bluetooth beim Handy für die Kopplung mit dem Laptop und die Buchung einer Tarifoption für die Datenübertragung bei seinem Mobilfunkbetreiber.

Ansonsten muss man sich für seinen Laptop entweder eine sogenannte Express- / PCMCIA-Karte (setzt natürlich einen freien Steckplatz voraus!) oder einen UMTS-Stick beschaffen.

In beiden Fällen braucht man noch eine SIM-Karte, denn ob UMTS-Karte oder –Stick, beide Teile sind ja nichts anderes als abgespeckte Handys nur für den Datenverkehr.

Einen USB-UMTS-Stick oder auch eine –Karte kann man zusammen mit einer SIM-Karte von fast allen Mobilfunkanbietern kaufen. Ein UMTS-Karte kostet über 100 EUR, für einen UMTS-Stick muss man mit 40 bis 80 EUR rechnen. Für die Nutzung werden als Tarife angeboten z.B. 0,49 EUR für 15 Minuten (Vodafone) oder 4,95 pro Tag „flat“ (T-Mobile und Vodafone). Bei T-Mobile heißt das Ganze neudeutsch „web’n’walk“, bei Vodafone „WebConnect“ oder „WebSession.

Als Wenignutzer habe ich mich für das „WebSessions Mobile Connect USB Stick Paket“ von Vodafone. Das gibt’s derzeit für sagenhafte 24,99 EUR bei www.misco.de. Im Preis enthalten sind 3 X 1 Stunde Internetzugang. Wenn die Freistunden verbraucht sind, kann man die Zeittarife nutzen, da halten sich die Kosten im Rahmen. Eine Vertragsbindung oder monatliche Grundgebühr gibt es nicht.

Erfahrungen mit dem Vodafone WebSessions USB-Stick

Installation

Nach dem Einlegen der SIM-Karte wird die notwendige „Mobile Connect Lite“ Software mit der Benutzeroberfläche per Plug & Play auf dem Laptop installiert. Die Installation dauert relativ lange, so dass ich zwischendurch schon geglaubt hatte, es wäre etwas schief gelaufen.

Einwahl ins Internet

Um ins Internet zu gelangen, muss man zwei Schritte verfolgen:

Zuerst muss man sich über die Mobile-Connect-Software mit dem Mobilfunknetz verbinden. Dazu bekommt man angezeigt, ob ein UTMS- oder GSM-Netz vorhanden ist und wie hoch die Feldstärke ist.

Nach erfolgreicher Mobilfunk-Verbindung ruft man mit seinem Internet-Browser die eingestellte Startseite auf, wird aber automatisch auf die Vodafone-Einwahlseite umgeleitet. Dort kann man dann die Zeitdauer der Internet-Session und die Zahlweise auswählen. Für Nicht-Vodafone-Kunden wie für mich gibt es die Möglichkeit per Kreditkarte zu bezahlen. Um nicht jedes Mal seine Kreditkartennummer eingeben zu müssen, kann man diese speichern und per Passwort bei der nächsten Session wieder abrufen.

Ist man erst einmal „drin“, kann man lossurfen wie gewohnt. Die Übertragungsgeschwindigkeit ist ok, riesige Downloads sind im Urlaub sicher nicht vorgesehen. Beim Surfen muss man sich nur im Klaren sein, dass man eine bestimmte zusammenhängende Zeit und kein Kontingent gebucht hat. Die Zeit läuft nach dem Parkuhr-Prinzip los, wenn man zum Anfang einer Session zum ersten Mal mit dem Internet verbunden ist. Nach Ablauf der Zeit ist Schluss, egal wie oft man sich in der Zwischenzeit eingewählt hat.